Stets versucht die EU, die Schuld auf die Menschenhändler abzuwälzen. Dies hat dazu geführt, dass die Tätigkeiten der EU nicht kritisiert werden.
Der Waffenhandel profitiert von den Konflikten im Nahen Osten von zwei Seiten: Einerseits werden für die Kriege in dieser Region viele Waffen benötigt und andererseits werden die Grenzen hochgezogen und militarisiert zum Schutz vor Geflüchteten. Diese sind jedoch eine Konsequenz dieser Konflikte: Der sogenannte Flüchtlingsstrom ist das Resultat von den durch den Waffenhandel ermöglichten Bürgerkriege und Gewalt.
Internationale Waffenproduzenten haben ein Interesse daran, dass der Mittlere Osten unsicher bleibt, denn dies verschafft ihnen zukünftige Arbeit. Europäische Länder helfen diesen Firmen, ihr Ziel zu erreichen, weil auch sie von diesen Exportgeschäften profitieren. Einerseits werden Waffen direkt in Krisenregionen gebracht. Andererseits betreibt die EU eine Migrationspolitik, in deren Zentrum das Militarisieren von Grenzen steht. Viele Gruppen in Grenzregionen erhalten von der Europäischen Union Geld, um ihre Grenzen zu militarisieren und zu schliessen mit dem Ziel, Flüchtlingen den Weg nach Europa zu verunmöglichen. Auch dadurch werden mehr Waffen benötigt. Laut einem Bericht der UN wurden von 2005 bis 2014 von der EU Waffen im Wert von mehr als über 82 Milliarden Euro bestätigt, die anschliessend in den Mittleren Osten/Nordafrika gesendet wurden. Dieser Bericht zeigt genau auf, dass die Gewinner dieses Waffenspiels sich nicht im Nahen Osten befinden und folglich auch nicht von den Konsequenzen in Mitleidenschaft gezogen werden (Stichwort: Syrien).
Trotz Einschränkungen und Embargos füttern die Waffenproduzenten den Krieg mit technisch immer fortschrittlicheren Waffensystemen. So wird gewährleistet, dass der Krieg andauert. Viele Informationen über den Waffenhandel gelangen nicht an die Öffentlichkeit, oft werden die Geschäfte auf illegalem Weg abgewickelt. Es liegt jedoch auf der Hand, dass dieser Handel nur möglich ist, weil er sowohl von den europäischen Regierungen als auch von militärischen Institutionen in den Krisengebieten meistens gefördert und gesichert, in manchen Fällen zumindest toleriert wird. Ein Waffenhändler allein könnte ohne diese Unterstützung ein solches Geschäft nicht durchführen. Die besser ausgerüsteten Grenzen sorgen dafür, dass die Flüchtlinge sich für einen gefährlicheren Weg entscheiden müssen. Und das heizt den Menschenhandel an und treibt die Preise in die Höhe. Menschenrechte spielen hier keine Rolle, ausser für Werbezwecke. Die Politiker missbrauchen diese Situation, um ihre nationalen Interessen durchzusetzen und tarnen dieses Vorgehen mit dem Deckmantel der Menschenrechte. Flüchtlinge werden dadurch nicht gerettet. Stets versucht die EU die Schuld auf die Menschenhändler abzuwälzen. Dies hat dazu geführt, dass die Tätigkeiten der EU nicht kritisiert werden. Experten und Menschenrechtsorganisationen warnen seit Jahren vor diesem Problem. Aber diese Warnung wurde ignoriert. Die Zahl der Todesopfer und die Anzahl der Menschen, die gezwungen sind, wegen eines Konflikts zu emigrieren nimmt stetig zu. Waffenhandel ist gleichzeitig auch immer der Handel mit der Angst der Menschen.